Versteckte Arten

Versteckte Arten

Internationaler Chamäleontag

Die Chamäleonwelt hat noch viel zu bieten. Unzählige Arten müssen noch beschrieben werden – und manchmal verstecken sich Arten an Stellen, wo man gar keine vermutet hat. Die zunehmenden Möglichkeiten der Genetik bescheren den Taxonomen heute immer speziellere Artbegriffe. Und viele neue Arten!

Über die ganze Ostküste Madagaskars verstreut findet man immer wieder kleine Chamäleons, die rein optisch Calumma radamanus oder Calumma nasutum zuzuschreiben wären, deren Populationen jedoch lokal limitiert sind. Genetisch untersucht sind davon viele Populationen noch nicht. Hier versteckt sich also mit Sicherheit noch die ein oder andere neue Chamäleonart. Auf dem Festland Afrikas könnte Chamaeleo dilepis noch einige Unterarten verstecken. Es kommt in Tansania und Ruanda vor, aber auch zwischen Angola und Kongo sowie von Südafrika bis Botswana, Sambia und Namibia. Und in Tansania wurden vor anderthalb Jahren gerade sechs neue Rhampholeon-Arten beschrieben, die man innerhalb bekannter Artkomplexe mittels Genetik identifizierte.  Das sind nur drei Beispiele von Artkomplexen, die noch versteckte Chamäleonarten beinhalten – noch viele andere warten noch auf weitere Forschung.

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Foto: Calumma cf. radamanus in Marojejy, Nord-Madagaskar, fotografiert von Alex Laube

Sechs neue Rhampholeon-Arten in Tansania

 

Versteckte Arten innerhalb der Gattung Chamaeleo

Wo gibt es überall Chamäleons?

Wo gibt es überall Chamäleons?

Internationaler Chamäleontag

Von den 228 Chamäleon-Arten, die es weltweit gibt, leben die allermeisten in Afrika. Allein 97 Arten sind auf Madagaskar heimisch – das entspricht über 40% der Chamäleonarten weltweit! Ein zweiter Chamäleon Hot Spot Afrikas sind die Länder Tansania, die Demokratische Republik Kongo und Kenia in Zentralafrika. Und als drittes spielt noch Südafrika an der Spitze der Chamäleonländer mit. Die übrigen Länder verfügen über im Verhältnis deutlich weniger verschiedene Arten, teils nur ein oder zwei, die dafür aber weit verbreitet oder lokal besonders häufig vorkommen. Sogar in Europa gibt es Chamäleons: Im Süden Spaniens und Portugals, in Italien und Griechenland kommt das europäische Chamäleon vor.

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Grafik: Jan Stipala, Mountain Dragons – In search of chameleons in the highlands of Kenya, Download

Partner gesucht

Partner gesucht

Internationaler Chamäleontag

Es gibt auch heute unter den Chamäleons noch Arten, von denen unglaublich viele Daten fehlen. Zum Beispiel, wie das Männchen oder Weibchen der Art überhaupt aussieht oder ob es denn ein Partnertier gibt. Zwei Beispiele für diesen Datenmangel sind Calumma juliae und Furcifer monoceras.

Calumma juliae wurde erst 2018 überhaupt entdeckt. Die Art lebt in einem winzigen Waldrest nahe Moramanga, einer Stadt im östlichen Hochland Madagaskars. Trotz intensiver Suche konnte kein Männchen der Art gefunden werden. Daraus lässt sich die Frage ableiten, ob die Art – was extrem ungewöhnlich für Chamäleons wäre – möglicherweise zur Parthenogenese (Jungfernzeugung) fähig sein könnte. Dann bräuchten diese Chamäleons gar keine Männchen. Besonders wahrscheinlich ist das aber nicht.

Bei unserem zweiten Beispiel ist es genau andersherum. Furcifer monoceras wurde zuletzt vor vielen, vielen Jahren – nämlich vor seiner Beschreibung, im Jahr 1905 – in der Nähe der Küstenstadt Mahajanga gesehen. Man hatte aber nur das Männchen entdeckt, das wegen seiner auffälligen, riesigen Nase auch kaum zu verwechseln ist. Das Weibchen dagegen ist unbekannt. Bis heute wurde die Art nicht wieder gefunden und gilt als verschollen. Erste Bemühungen, die Art wiederzufinden, waren leider noch ohne Erfolg. Viele Trockenwälder um Mahajanga existieren nicht mehr, es könnte also genauso gut sein, dass der Lebensraum von Furcifer monoceras längst verschwunden ist. Mit oder ohne dem Chamäleon, ist die große Frage. Es bleibt also spannend!

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Foto: Calumma juliae-Weibchen, fotografiert von Thorsten Negro

 

Länger im Ei als am Leben

Länger im Ei als am Leben

Internationaler Chamäleontag

Ein Chamäleon, das länger im Ei ist als am Leben? Das gibt es! Natürlich ist es nicht bei jedem Labords Chamäleon (Furcifer labordi) so. Aber tatsächlich handelt es sich dabei um das wahrscheinlich kurzlebigste Chamäleon der Welt. Sie leben im Westen Madagaskars, wo es die meiste Zeit des Jahres sehr heiß und trocken ist. In der kurzen, intensiven Regenzeit schlüpfen die Chamäleons, wachsen in Rekordgeschwindigkeit zum adulten Tier heran, paaren sich sofort und legen schnell Eier, bevor die meisten noch in der gleichen Saison sterben. Das durchschnittliche Labords Chamäleon lebt dadurch nur drei bis fünf Monate! Dagegen liegen die Eier bis zur nächsten Regenzeit zwischen acht und zehn Monaten im Boden. Je nachdem, wie eine Regenzeit im Westen Madagaskars ausfällt, kann es also beim Labords Chamäleon passieren, dass im schlechtesten Fall die gesamte Population dieser Art nur im Ei existiert. Eine faszinierende, aber auch etwas gruselige Vorstellung.

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Foto: Furcifer labordi Männchen, fotografiert von Lennart Hudel, Creative Commons Attribution 4.0 International

Über 100 Jahre verschollen

Über 100 Jahre verschollen

Internationaler Chamäleontag

Wusstest du, dass es ein Chamäleon gibt, das über 100 Jahre als verschollen galt? Das Voeltzkows Chamäleon (Furcifer voeltzkowi) war zuletzt 1913 gesehen worden. Seitdem galt es als verschollen, weil man weder den genauen Fundort kannte noch wusste, wie die Weibchen aussehen. Tatsächlich lebte die Art im Westen Madagaskars auf einer Halbinsel direkt gegenüber der großen Küstenstadt Mahajanga völlig ungestört vor sich hin. Bis sich 2018 ein deutsch-madagassisches Forscherteam auf den Weg machte, um die lang verschollene Art wiederzuentdecken. Es gelang ihnen – in einem Hotelgarten! Weshalb die Art so lange nicht beobachtet worden war, liegt vermutlich vor allem an der schlechten Erreichbarkeit der Halbinsel, auf der sie leben, und der Kurzlebigkeit der Tiere. Man geht davon aus, dass sie wie Furcifer labordi, einer nah verwandten Art, nur wenige Monate leben. Man kann sie daher nur zu einer bestimmten Jahreszeit finden.

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Fotos: Furcifer voeltzkowi, Männchen und Weibchen, fotografiert von Alex Laube

Chamäleons zum Ausmalen

Chamäleons zum Ausmalen

Internationaler Chamäleontag

Zeit zum Malen! Wir haben mal jede Menge Ausmal-Bilder zusammengesucht, die alle möglichen Websites kostenlos zu bieten haben. Einfach draufklicken und du wirst zur anbietenden Website weitergeleitet. Und dann ausdrucken und los geht’s! Schnappt euch eure Buntstifte, Filzstifte oder was ihr sonst so nutzt und malt drauflos! Ausmalbilder sind übrigens nicht nur für Kinder – auch für Erwachsene sind geeignete, etwas schwierigere Vorlagen dabei. Eine kleine Auszeit am Feiertag ist sicher nicht verkehrt.

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Zeig her deine Zunge!

Internationaler Chamäleontag

Die Zunge von Chamäleons ist etwas ganz Besonderes: Mit ihr fangen Chamäleons auf spektakuläre Art und Weise ihr Futter, indem sie damit schießen. Lange dachte man, dass einer der Zungenmuskeln für die Schusskraft verantwortlich sein müsste. Heute weiß man, dass ein Apparat aus vielen Schichten von Kollagenfasern für die notwendige Schussfähigkeit sorgt. Vereinfacht gesagt funktioniert die Chamäleonzunge wie eine Art Katapult mit Gummiband, nur in Millisekundenschnelle. Hier gibt es den Aufbau der Zunge genauer erklärt.

Die Chamäleonzunge schießt mit einer irren Beschleunigung aus dem Maul heraus, trifft das Futter und wird dann langsam wieder eingezogen. Dabei schließt das Chamäleon die Augen, um Verletzungen dieser wertvollen Sinnesorgane beim Zurückschnellen der Zunge samt Insekt zu vermeiden. Vollständig „ausgefahren“ ist die Zunge bei den meisten Chamäleons anderthalb mal so lang wie der Körper, bei sehr kleinen Arten wie Erdchamäleons sogar bis zu zweieinhalb mal so lang. Ein wirklich bemerkenswertes Organ!

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Video: Madcham.de

ChamäleonTAG? Chamäleon-WOCHENENDE!

ChamäleonTAG? Chamäleon-WOCHENENDE!

AG Interna Internationaler Chamäleontag

Und wer auf den Geschmack gekommen ist und gar nicht genug von Chamäleons bekommen kann: Es gibt dieses Jahr nicht nur einen Internationalen Chamäleontag, sondern auch ein ganzes Wochenende mit dem Thema Chamäleons! Auf unserer Tagung 2024 bist du dafür genau richtig. Vom 24. Bis 26. Mai 2024 treffen sich Chamäleonfreunde aus aller Welt in Fulda, um Erfahrungen auszutauschen, Tipps und Tricks zu lernen und dem gemeinsamen Hobby nachzugehen, der Welt der Chamäleons. Wir haben eine bunte Vortragsreihe und einen Fotowettbewerb vorbereitet. Wer Lust hat, kann sich unverbindlich über unsere Website anmelden. Wir freuen uns auf „alte Bekannte“, aber gerne auch auf neue Gesichter!

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Kann man Chamäleons als Haustier halten?

Kann man Chamäleons als Haustier halten?

Internationaler Chamäleontag

Über viele, viele Jahre galten Chamäleons als „unhaltbar“. Während Hunde und Katzen schon Jahrhunderte den Menschen begleiteten, wurden vermeintlich „exotischere“ Arten erst später als mögliche Haustiere entdeckt. Wegen ihrer doch nicht ganz niedrigen Haltungsansprüche standen Chamäleons jedoch über Jahrzehnte immer ein wenig abseits. Erst mit großen Weiterentwicklung in der Terrarientechnik ab den 1990er Jahren gelang es immer mehr Haltern, verschiedene Arten von Chamäleons erfolgreich zu halten und zu vermehren. Heute gibt es sogar mehrere Arten, die man selbst Anfängern in der Terraristik guten Gewissens empfehlen kann. Es hat sich also sehr viel getan in der Terraristik. Galten Chamäleons oder einzelne Arten vor ein paar Jahrzehnten noch als „unhaltbar“, haben wir heute eine Vielzahl positiver Haltungsberichte von den verschiedensten Arten aus aller Welt. Das Magazin der AG Chamäleons, die CHAMAELEO, veröffentlicht solche Haltungsberichte seit vielen Jahren. Nach Arten sortiert findest du über hundert Haltungsberichte davon hier: Übersicht Haltungsberichte.

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Foto: Pantherchamäleon, eine der am häufigsten gepflegten Arten in der Terraristik, fotografiert von Bernard Dupont, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic