Chamäleons sind bekannt dafür, dass sie ihre Augen unabhängig voneinander bewegen können. Sie stehen weit aus dem Gesichtsschädel heraus und sind bis auf eine schmale Iris und die Pupile komplett mit schuppiger Lidhaut bedeckt. Diese anatomische Besonderheit verschafft Chamäleons den Effekt einer Lochkamera auf beiden Augen: Sie sehen dadurch viel schärfer. Bis zu einen Kilometer (!) weit können Chamäleons scharf sehen. Die Fokussiergeschwindigeit beträgt etwa 60 Dioptrien pro Sekunde – das vierfache dessen, wozu ein Mensch fähig ist. Chamäleons sehen vor allem Farben und wenig Kontraste, was sie nachts praktisch blind macht. Kleine Öltröpfchen, die sich auf den Zapfen anlagern, verschaffen Chamäleons außerdem eine Art „eingebaute Sonnenbrille“. Chamäleon-Augen können aber noch viel mehr! Das Chamäleon hat ein unglaublich großes Sehfeld von 90° vertikal und 180° horizontal. Insgesamt beträgt das Sichtfeld fantastische 342°! Nur über dem Rücken direkt hinter dem Kopf gibt es einen toten Winkel von 18°, in denen ein Chamäleon nichts sehen kann. Zum Vergleich: Der Mensch hat nur läppische 189° als Sehfeld zur Verfügung. Zusätzlich verfügen Chamäleons noch über ganz spezielle Linsen. Die Akkomodationsbreite liegt beim Chamäleon bei unglaublichen 45 Dioptrien. Der Mensch kann als Jugendlicher gerade mal 15 Dioptrien akkomodieren, im Alter sogar noch deutlich weniger. Ob die Sehschärfe beim Chamäleon im Alter abnimmt, ist dagegen nicht bekannt.
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Foto: Auge eines Pantherchamäleons, fotografiert von Brice Miller, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International