Die Chamäleonwelt hat noch viel zu bieten. Unzählige Arten müssen noch beschrieben werden – und manchmal verstecken sich Arten an Stellen, wo man gar keine vermutet hat. Die zunehmenden Möglichkeiten der Genetik bescheren den Taxonomen heute immer speziellere Artbegriffe. Und viele neue Arten!
Über die ganze Ostküste Madagaskars verstreut findet man immer wieder kleine Chamäleons, die rein optisch Calumma radamanus oder Calumma nasutum zuzuschreiben wären, deren Populationen jedoch lokal limitiert sind. Genetisch untersucht sind davon viele Populationen noch nicht. Hier versteckt sich also mit Sicherheit noch die ein oder andere neue Chamäleonart. Auf dem Festland Afrikas könnte Chamaeleo dilepis noch einige Unterarten verstecken. Es kommt in Tansania und Ruanda vor, aber auch zwischen Angola und Kongo sowie von Südafrika bis Botswana, Sambia und Namibia. Und in Tansania wurden vor anderthalb Jahren gerade sechs neue Rhampholeon-Arten beschrieben, die man innerhalb bekannter Artkomplexe mittels Genetik identifizierte. Das sind nur drei Beispiele von Artkomplexen, die noch versteckte Chamäleonarten beinhalten – noch viele andere warten noch auf weitere Forschung.
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Foto: Calumma cf. radamanus in Marojejy, Nord-Madagaskar, fotografiert von Alex Laube